Geräusche unter Wasser

Unter der Meeresoberfläche ist es nie still. Vielfältige Geräusche sind in der Unterwasserwelt ständig präsent und werden natürlicherweise durch Wind, Wellen, Eis und Donner sowie von Tieren erzeugt. Wasser leitet den erzeugten Schall jedoch besser als Luft. Durch die physikalischen Eigenschaften, besonders die Dichte, des Wassers breiten sich die Schallwellen ca. 4,5-mal schneller aus als in der Luft. Die Schallabsorption, also die Abschwächung der Signale über lange Strecken, ist im Wasser zudem wesentlich geringer und die Lautstärke von nahen und entfernten Geräuschquellen unterscheidet sich nur wenig. Besonders tiefe Töne werden im Wasser über viele Kilometer weitergetragen und sind noch in großen Entfernungen zu hören. Dabei werden sie auf Ihrem Weg vielfach reflektiert, gebeugt, gestreut und absorbiert [1].

Image
Unter der Meeresoberfläche
Das Meer ist voller Geräusche. | Copyright: Piqsels (CC0 1.0)

An Land wird unser Trommelfell leicht durch Luftschall in Schwingungen versetzt. Unter Wasser lastet auf dem Trommelfell, besonders aber im Mittelohr, ein erhöhter Druck, der kompensiert werden muss, damit man unter Wasser hören kann. Da Menschen an Luftschall angepasst sind, werden Geräusche unter Wasser undeutlich und dumpf wahrgenommen. Für die meisten Unterwasserbewohner hingegen spielt die Akustik im Meer eine sehr große Rolle. Sie machen sich die besonderen Eigenschaften des Wassers zunutze. Viele Meeresbewohner haben ein an das schallleitende Medium Wasser angepasstes Gehör.

Weil Wasser Schall so gut leitet und Licht mit zunehmender Tiefe nicht mehr für das Sehen genutzt werden kann, ist es nicht erstaunlich, dass bei marinen Tieren das Hören oft eine ähnliche Bedeutung hat, wie das Sehen bei uns Menschen.

[1] https://oceanservice.noaa.gov/facts/sound.html