Was müssen wir tun?

Die Arktis unterliegt einem verstärkten Nutzungsdruck, bedingt durch Fischerei, Tourismus, Rohstoffabbau, wissenschaftliche Forschung und durch die dafür benötigte Infrastruktur [1]. Um diesen einzigartigen Lebensraum zu erhalten, ist unter anderem dringend ein effektiver Schutz gegen Lärm erforderlich. Umweltfreundliche Technologien sowie eine Regulierung des Schiffsverkehrs können dabei helfen, den Lärmeintrag zu verringern. Auch das Ausweisen von Schutzgebieten ist eine hilfreiche Maßnahme zur Reduzierung von anthropogenen Schalleinträgen. Wenn der Zugang auf definierte Jahreszeiten und Regionen beschränkt wird, können Gebiete effektiv geschützt werden, die Tiere für ihre Paarung, Nahrungsaufnahme oder Wanderrouten vorwiegend nutzen. 

Image
Grönlandwal – Muttertier und Kalb im arktischen Ozean.
Ein Grönlandwal mit Kalb – je weniger Lärm in den polaren Meeren von Menschen produziert wird, desto besser sind die Lebensbedingungen für Meeresbewohner. | Copyright: NOAA - National Ocean Service photo, Flickr (CC BY-NC 2.0)

Die Antarktis ist aufgrund des Umweltschutzprotokolls des Antarktis-Vertrags besonders geschützt und soll allein dem Frieden und der Wissenschaft dienen. Der Abbau von Rohstoffen ist demnach verboten; Tiere und Pflanzen stehen unter besonderem Schutz. Sämtliche Aktivitäten in der Antarktis sind streng reglementiert und müssen vom Umweltbundesamt als nationale Genehmigungsbehörde bewertet und genehmigt werden [2].

Da der Anstieg des Unterwasserlärms in den polaren Regionen auch mit dem Klimawandel zusammenhängt, liegt es in der Hand jedes Einzelnen, etwas für den Erhalt dieser einmaligen Ökosysteme zu tun. Das Abschmelzen des Nordpolareises öffnet zum Beispiel neue Seewege und führt zu erhöhtem Lärm durch Schifffahrt in bisher unzugänglichen Gebieten. Alle Klimaschutzmaßnahmen wirken sich im Endeffekt auch positiv auf die Arktis und Antarktis aus. Sie dienen dem ganzheitlichen Schutz der beiden Gebiete, sorgen aber auch dafür, dass mehr Ruhe in den letzten Wildnissen der Erde einkehrt. Je weniger Lärm wir in den Meeren produzieren, desto bessere Lebensbedingungen haben die Meeresbewohner, die das Ökosystem Meer intakt halten. 

[1] Schwarzbach, W, Hertel, F, Hilbert, J and Herata, H (2014). "Die Antarktis im Spannungsfeld zwischen Forschung, Tourismus und Umweltschutz." Aus: Lozán, J.L., H.Grassl, D.Notz and D.Piepenburg (2014): Warnsignal Klima: Die Polarregionen. Wissenschaftliche Auswertungen, Hamburg. 376 Seiten. ISBN: 978-39809668-63.

[2] https://www.umweltbundesamt.de/themen/nachhaltigkeit-strategien-internationales/antarktis/das-antarktisvertragssystem/das-umweltschutzprotokoll-ausfuehrungsgesetz-aug